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Mehr als 100 Gäste besichtigten Melkkarussell, Ställe und Biogasanlage
Milcherzeuger investiert in größeren Rinderbestand
Von Siegmar Riedel
Eine landwirtschaftliche Erfolgsgeschichte wird seit Jahren in
Klötze-Nord geschrieben. Dort mausert sich die
Milcherzeugergenossenschaft seit langem zu einem leistungsfähigen
Unternehmen. Gestern überzeugten sich rund 120 Gäste bei einer
Feierstunde mit anschließender Betriebsbesichtigung von den Erfolgen
der Genossenschaft in ihrer 30-jährigen Geschichte. Und die wird mit
weiteren Investitionen fortgeschrieben.
Klötze.
Gäste aus Politik, Handwerk und Wirtschaft waren in das große Festzelt
gekommen, das eigens für diesen Anlass aufgestellt worden war. Mit
dabei Dr. Friedrich-Wilhelm Oßwald als Vertreter des Landratsamtes, Dr.
Ekkehard Wallbaum, Chef des Amtes für Landwirtschaft, Forsten und
Flurneuordnung, Erdmann Rohloff vom Kreisbauernverband, der
CDU-Landtagsabgeordnete Uwe Harms sowie Bürgermeister Klaus Ewertowski.
Auch zahlreiche Geschäftspartner und ehemalige Mitarbeiter folgten der
Einladung.
Raimund Punke,
Geschäftsführer des Unternehmens, informierte die Gäste über die
Anfänge vor 30 Jahren. Er erinnerte an den Bau der Milchviehanlage und
die feierliche Übergabe im September 1978. " Die Einrichtung erhielt
den Namen Milchviehanlage Klötze, ihr erster Leiter war damals Willy
Mewes ", sagte der Geschäftsführer und nannte einige Zahlen : Die
Anlage verfügte über 1530 Kühe, zusammen mit den Ställen in Nesenitz,
Hohenhenningen und Lockstedt 2295. Die durchschnittliche Milchleistung
lag bei 4225 Kilogramm pro Kuh und Jahr. Anfang der 80 er Jahre wurde
die Milchviehanlage in die Landwirtschaftliche
Produktionsgenossenschaft
( LPG ) Einheit Klötze eingegliedert.
Besonderer Dank gilt
altem Vorstand
"
Besonders wichtig ist für unseren Betrieb bis heute die
Lehrlingsausbildung ", berichtete Raimund Punke. Bis zur Wende habe die
LPG jährlich mit 15 Lehrlingen für den Facharbeiternachwuchs im eigenen
Betrieb gesorgt.
Punke dankte besonders Willy Mewes und Rudolf
Behrens, dem alten Vorstand : " Sie haben es durch ihren Einsatz
geschafft, dass unsere Genossenschaft die Wende ohne größeren Schaden
überstanden hat. Ihr Engagement rettete damals Arbeitsplätze. " Dennoch
sank die Zahl der Mitarbeiter von 160 auf 100 im Jahr 1991. In den
Ställen standen nur noch 975 Kühe.
Heute
befindet sich die Genossenschaft längst wieder auf einem aufsteigenden
Ast. Die 2001 gebaute Biogasanlage ist zu einem wichtigen Standbein
geworden. 2004 kam das Melkkarussell hinzu, das modernste, das damals
auf dem Markt zu bekommen war.
Derzeit beschäftigt das
Unternehmen noch 38 Mitarbeiter, bildet sieben Lehrlinge aus. Die
Milchleistung pro Kuh und Jahr liegt bei 8000 Liter. " Das ist noch
nicht das Optimum, wir sind aber auf einem guten Weg dorthin ",
schränkte Raimund Punke ein. Außerdem befinde sich die Genossenschaft
noch im Bestandsaufbau.
Gummimatten machen es den Kühen bequem
Die
Zahl der Kühe soll deshalb von derzeit 1149 auf 1200 wachsen. Dafür
wird in diesen Tagen ein Stall modernisiert, in dem die zusätzlichen
Tiere in zwei, drei Wochen untergebracht werden sollen. Die Kühe können
es sich dann sogar auf Gummimatten bequem machen. Nach der Feier sind
die Gäste mit Umhängen und Überschuhen ausstaffi ert worden. Sie sahen
sich bei einem Betriebsrundgang in zwei Gruppen zunächst den
Maschinenpark an. " Das sind hier Größenordnungen, die man in einem
kleinen Betrieb nicht sehen kann ", sagte Punke nicht ohne Stolz. Er
zeigte den Besuchern auch die vollautomatische Fütterungsanlage, führte
sie durch bereits belegte und den in der Modernisierung befindlichen
Stall, zum Melkkarussell und zur Biogasanlage. All das können sich
Interessenten heute ab 10 Uhr bei einem Tag der offenen Tür auch
ansehen. Für Kinder sind ein Streichelzoo mit Kälbchen und eine
Bastelstraße eingerichtet.
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Dokument erstellt am 27.09.2008 um 06:30:25 Uhr
Erscheinungsdatum 27.09.2008 | Ausgabe: klz