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Quelle: isenhagener-kreisblatt.de vom 19.08.2008
Rubrik: Klötze
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Gerade erst Quote dazugekauft

Raimund Punke und Norbert Specht freuen sich schon auf beim Tag des offenen Hofes. Foto: Schmidt

Von Monika Schmidt

KLÖTZE. Der Grundstein für die Milchviehanlage an der Poppauer Straße in Klötze wurde 1976 gelegt. Platz für 4 000 Kühe sollte eigentlich geschaffen werden. Als die Anlage dann 1979 fertig war, hatte sie 1 930 reine Kuhplätze. Dazu kamen 480 Tiere in Hohenhenningen, 240 in Lockstedt und 100 in Nesenitz. "Wir waren eine zwischengenossenschaftliche Einrichtung", erinnerten sich gestern Raimund Punke und Norbert Specht vom Vorstand der heutigen Milcherzeugergenossenschaft (MEG). Finanziert hatten den Bau die LPGen aus Lockstedt, Klötze und Apenburg. Weil bei Entscheidungen immer alle Partner gefragt werden müssen, war das Arbeiten nicht so einfach. Deshalb kaufte sich der Betrieb aus der Genossenschaft frei und schloss sich der LPG Einheit Klötze an.

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft lässt sich am Beispiel der MEG Klötze sehr genau nachvollziehen. Bis vor der Wende waren 286 Mitarbeiter beschäftigt, es gab kein eigenes Ackerland und die Milchleistung lag bei etwa 4 000 Litern. Die Milchviehanlage war einer der modernsten Betriebe in der Region, weil von Anfang an mit dem Melkkarussell gearbeitet wurde. Im August 1991, so hat es Raimund Punke aus der Chronik zusammengetragen, gab es noch 66 Mitarbeiter, die zudem 1 250 Hektar Acker bewirtschafteten. Angebaut wurden 340 Hektar Getreide, 170 Hektar Ackergras, 100 Hektar Gerstgras und 360 Hektar Mais. An den 150 Hektar Grünland hat sich bis heute nichts geändert. Dafür aber beim übrigen Anbau. So bewirtschaftet die MEG heute etwa 1 500 Hektar Land, davon 600 Hektar Getreide, 450 Hek-tar Mais, 170 Hektar Ackergras, 42 Hektar Zuckerrüben und 170 Hektar Raps. Der Anbau dient fast ausschließlich zur Tierfütterung. Denn die Biogasanlage, die seit einigen Jahren betrieben wird, wird zu 90 Prozent mit Gülle "gefüttert".

Nur noch 38 Mitarbeiter sind beschäftigt. "Es könnten sogar noch weniger sein", erklärt Raimund Punke. Aber die Genossenschaft beschäftigt lieber ein, zwei Kräfte mehr, damit die Mitarbeiter angesichts der gerade beim Melken schweren körperlichen Arbeit nicht überlastet werden. Die Mitarbeiter danken es wiederum durch einen relativ geringen Krankenstand.

Sieben Stunden am Tag wird gemolken, derzeit stehen 1 145 Milchkühe im Stall. Die Milchleistung ist auf 7 800 Liter gestiegen. "Das ist auch noch viel, aber ist dem Umstand geschuldet, dass wir umstrukturiert und 2004 mit relativ wenigen Tieren begonnen haben", erklären die beiden Vorstände. In den kommenden Jahren soll die Leistung gesteigert werden. "Wir haben Quote dazugekauft und wollen expandieren", kündigt Raimund Punke an. Insgesamt soll in der Zukunft noch mehr auf Qualität gesetzt werden. Der Bestand soll auf 1 200 Tiere steigen. "Während früher etwa 50 Prozent der Tiere wegkamen, liegt die Zahl inzwischen nur noch bei 25 Prozent", macht Raimund Punke deutlich. Auch die Tiere, die Arbeit machen, werden behalten, wenn sie ihre Milchleistung bringen. "Von der Qualität her sind wir ein ganzes Stück weitergekommen", stellt Norbert Specht fest. Er kümmert sich auch um die Lehrlingsausbildung. Von Anfang an wurde in der Milchviehanlage ausgebildet. Sechs Lehrlinge sind jedes Jahr beschäftigt. Sie lernen nicht nur die Tierproduktion, sondern auch die Pflanzenproduktion kennen. Und mehrfach hat es sich schon herausgestellt, dass sich Mädchen, die sich zunächst nur für die Tiere interessierten, am Ende auf Landwirt umgesattelt sind. "Wir sind sehr zufrieden mit den Lehrlingen", betont Norbert Specht. So ist einer der Klötzer Azubis Erster beim Bundesausscheid Melken geworden. "Die Lehrlinge müssen aber auch wollen", erklärt er weiter. Denn: "Das ist mehr als Treckerfahren, man muss auch das Gehirn einschalten."

Dass die Milcherzeugergenossenschaft im September ihr 30-jähriges Betriebsjubiläum feiern kann, ist vor allem den Vorständen zu verdanken, die den Betrieb über die Wendezeit gerettet haben. Vor allem bei den Verträgen mit den Verpächtern hatten sie Weitsicht besessen und es so den Nachfolgern einfach gemacht. Der Tag des offenen Hofes am Sonnabend, 27. September, richtet sich deshalb auch besonders an die Verpächter. Sie können bei einer Feldbesichtigung mit dem Bus sehen, wie ihre Flächen bewirtschaftet werden und Fragen stellen. "Wir wollen gerade die ansprechen, die für uns wichtig sind, nämlich die Verpächter unserer Flächen", erklärte Raimund Punke. Natürlich sind zum Tag des offenen Hofes alle Interessierten eingeladen, ab 10 Uhr einen Abstecher zur Anlage an der Poppauer Straße zu machen. Die Stallanlagen können in geführten Gruppen besichtigt werden, die Biogasanlage wird erläutert und es gibt Infos rund um die Milchwirtschaft. Für die Kinder soll eine Kälberwiese zum Streicheln der Tiere geschaffen werden, auch Ponyreiten ist geplant. Parkplätze sind ausreichend vorhanden.




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