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Arbeitskreis der Landtagsfraktion Die Linke diskutierte in Klötze über Agrarpolitik / Hans-Jörg Krause :
"EU-Bereiche nicht auf Kosten der Bauern finanzieren"
Von Siegmar Riedel



+ Die Landespolitiker der Partei Die Linke befürworten Biogasanlagen und die Herstellung von Ethanol aus landwirtschaftlichen Abprodukten. Doch es gibt Einschränkungen. Der Arbeitskreis "Wirtschaft und Landesentwicklung" der Landtagsfraktion sieht sich bei der Milcherzeugergenossenschaft um. Foto: S. Riedel
Klötze. Landespolitiker der Partei Die Linke stellten gestern in Klötze die EU-Agrarpolitik auf den Prüfstand. Der Arbeitskreis " Wirtschaft und Landesentwicklung " traf sich in der Milcherzeugergenossenschaft, um mit Experten und Betroffenen über Subventionen, Flächenstilllegungen und andere Themen zu diskutieren. Mit dabei die agrarpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Die Linke, Kirsten Tackmann, und als Referent Dr. Fritz Schumann, Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes.

" Die EU will die Auswirkungen ihrer vor zwei Jahren begonnenen Landwirtschaftspolitik überprüfen ", erläuterte Hans-Jörg Krause, Landtagsmitglied der Linken. " Diesen so genannten Gesundheitscheck lehnen wir ab. " Der Grund : " Wir befürchten beispielsweise, dass die Europäische Union künftig grundsätzlich weniger finanzielle Mittel für die Landwirtschaft zahlt. Andere Bereiche sollen auf Kosten der Landwirtschaft saniert werden. " Er denke auch, dass Großprojekte wie das geplante Navigationssystem Galileo aus gekürzten Subventionen für die Landwirte mitfinanziert werden sollen. Bauern in den neuen Bundesländern würden mehr als 50 Prozent der Last durch gekürzte Beihilfen tragen müssen.

Hans-Jörg Krause schlägt dagegen vor, die Stilllegung von landwirtschaftlichen Flächen nicht mehr zu fördern, weil das " widersinnig ist ".

Abgelehnt wird von den Genossen auch eine Erweiterung der Milchquote, da " sonst der Wettbewerb gefährdet ist ", erläuterte der Landespolitiker. " Wir wollen auch die Superzahlung abschaffen, eine Strafe, die gezahlt werden muss, wenn die Milchquote überschritten wird. "

Als richtigen Weg bezeichnete Krause, Abprodukte aus landwirtschaftlichen Betrieben zum Beispiel in Biogasanlagen zu verwerten. " Dabei muss aber die Nahrungsmittelproduktion für Landwirte weiter an erster Stelle stehen. "



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Dokument erstellt am 30.01.2008 um 05:55:49 Uhr
Erscheinungsdatum 30.01.2008 | Ausgabe: klz